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Rumänienreise 2016

Auch in diesem Jahr konnte das „Projekt-Rumänienreise“ wieder erfolgreich umgesetzt werden. Für zwei Wochen (5.5. – 18.5.) hatten sich 20 „Poppenbüttler“ auf den Weg in die Karpaten gemacht, um sich der Natur und den damit verbundenen Herausforderungen zu stellen. Neben der Auseinandersetzung mit Wild, Wald und Wetter war auch die Begegnung mit den Menschen vor Ort ein wesentlicher Bestandteil der Reise: sieben Schülerinnen und Schüler aus Rumänien und Ungarn nahmen an der kompletten Reise teil. Außerdem gesellten sich zu der legendären 4-Tages-Tour zwei weitere Klassen hinzu, so dass wir zu dieser Zeit mit etwa 45 Personen unterwegs waren – ein mächtiges Unternehmen!

Die eineinhalbtägige Anfahrt per S-Bahn – Fern-Bahn – Nachtzug – Reisebus – Kleintransporter zeigte bereits an, das Rumänien nicht „um die Ecke“ liegt. Endlich in Marisel angekommen, freuten sich alle TeilnehmerInnen auf den wohlverdienten Schlaf in ihren Hütten und Holzverschlägen. Um es vorwegzunehmen: die Wetterbedingungen waren nicht immer optimal und nass-feuchte Stiefel am Morgen waren keine Seltenheit, so dass der Verbrauch an Taschentüchern und Erkältungstropfen in diesem Jahr besonders hoch war. Aber selbst das trübte die Stimmung in nur unerheblichem Maße.

In den ersten zwei, drei Tagen war wieder „Projektzeit“, wo die Unterkunft wohnlich hergerichtet wurde(Teppich klopfen, Holz spalten, Rasen sensen, Spüle und Dusche installieren, Holz spalten, Holz schichten, Vorratskeller einrichten, Möbel rücken, Holz spalten und schnitzen, Werkzeug sichten, Mängel ausbessern, Mäuseköttel entsorgen, Treppenstufen bauen, Bäume fällen, Feuerstelle bereiten, Holz spalten, …)

Mit dem Besuch zum benachbarten Bauern Vasile (der schon seit Jahren treuer Weggefährte der Reise ist) und dem Gang durch die „Bärenschlucht“ wurden die ersten mitunter herausfordernden Wanderungen unternommen. Hier bereits wuchsen die ersten SchülerInnen über sich hinaus – schöne Bilder!!

Dann die 4-Tages-Tour – das Herzstück der Reise! In Begleitung von Vasile, der mit Pferd(en) und Wagen den Weg begleitete und das große Gepäck transportierte, ging es bergauf-bergab von Marisel nach Padis. Beim Zwischenstopp lockte ein offener Unterstand den Großteil der Gruppe zur dortigen Übernachtung. Die restlichen Wanderfreunde zogen die Übernachtung in nahegelegenen Hütten vor. Der abendlichen Freude folgte ein verkaterter Morgen – in der Nacht hatten Wind und Regen für eine nasse Schlafstätte gesorgt. Und auch die Löcher in den Dächern der benachbarten Hütten ließen den erhofften Schlafkomfort vermissen. Mit der 4-Tages-Tour sind traditionell die Erkundungen sagenhafter Höhlen und Grotten verbunden, die auch die „alten Hasen“ immer wieder in Staunen und Verzückung versetzen. Dann die Unterkunft in der Pension von Padis, das Schlafen in richtigen Betten und der Genuss der Duschen….

Das Erleben von Glück heißt: das Heraus- und Wiederhineintreten in die Komfortzone! Der Rückweg nach Marisel war zunächst sonnenbegleitet – zuletzt auch wieder Regen (grmmmpf). Am späten Abend schmückte ein romantisches Stiefelmobilée über dem heißen Ofen die traute Unterkunft. Das vorläufige Ende der Reise bedeutete das große Packen und Aufräumen in Marisel. Mit dem steilen Anstieg zu den Kleintransportern, die uns für zwei letzte Übernachtungen zu einer Waldorf-Schule nach Cluj fahren würden, wurden noch einmal Schmerz- und Belastungsgrenzen ausgelotet – auch hier griff wieder die Glücksformel!
Schließlich der Aufenthalt in Cluj – die mitgereisten Schülerinnen und Schüler aus Rumänien und Ungarn erwiesen sich als ausgewiesene Reiseführer. Der obligatorische Abschluss dann in einer Cocktailbar über den Dächern der Stadt….herrlich! Eine letzte Nacht in der Schule und am nächsten Morgen dann zum Flughafen, wo wir über Dortmund zurückreisten. Am Abend dann erschöpftes aber glückliches Ankommen am Bahnhof Poppenbüttel!
Zwei ereignisreiche Wochen – Begegnungen, Überraschungen, Entbehrungen, Grenzerfahrungen, Freude, Tränen, Glücksgefühle….!
Was will man mehr…?

(FLN)