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Bericht der Erasmus – Reise nach Iaşi (lies Iasch)

im NordWesten von Rumänien 1-8.12.2019.

Es war das erste von fünf Treffen unter Schulen aus 5 verschiedenen europäischen Ländern, die sich 2019-2021 mit den Themen: Holocaust, Gewalttätigkeit und Minderheiten in der heutigen Gesellschaft auseinandersetzen wollen.

Wir, von der StSP: – Bianca Brandt, Merrit Hansson, Arsalan Noorzay, Navid Ali Pour und die Kollegen Kirsten Frank – Kiel und Sebastian Jacobi – trafen uns mit Vertretern von Schulen aus Szarkad (Ungarn), Modena (Italien), Iaşi (Rumänien), Patras (Griechenland) und verbrachten eine intensive Woche mit Gesprächen, Vorträgen, schauspielerischen Übungen, Besuchen historischer Stätten und vielem mehr.

In Iaşi


Die Hauptorte des Geschehens waren eine altehrwürdige Schule „Colegiul National“ von 1828, unsere Gastschule sowie ein nahe gelegenes Hotel, in dem bis auf die ungarische Gruppe alle Gäste untergebracht waren und sich häufig beim gemeinsamen Frühstück austauschen konnten und uns auch in der Freizeit häufig begegnen konnten.

Da es viel zu viele berichtenswerte Eindrücke gab, möchte ich mich auf wenige beschränken:

Iaşi besaß noch um 1939 die größte jüdische Gemeinde in ganz Rumänien, über 50 % der Stadtbevölkerung waren Juden, unter ihnen viele wichtige Geschäftsleute und Kulturträger. Wir haben so manche Spuren dieser alten Pracht gesehen, die wichtigsten Straßenzüge der Altstadt und die wieder hergerichtete Haupt – Synagoge, (links u Mitte) der wir einen ausführlichen Besuch abstatteten. Königliche Bibliothek – rechts)

Eindrucksvoll war auch das historische Bibliotheksgebäude, in dem immer noch ein riesiger Schatz an alten Büchern lagert und der immer noch intensiv zu Recherchen genutzt wird.

Aktivitäten


An den ersten Wochentagen haben alle Schülerinnen und Schüler unter Anleitung der griechischen Lehrerin Maria intensive schauspielerische Übungen gemacht und sich in ihrer jeweiligen Gruppe eine kleine Szene aus dem Tagebuch von Anne Frank erarbeitet. Die Darstellung der Ergebnisse am Donnerstag Mittag war wirklich anrührend und in der Vielfalt der gewählten Darstellungsformen wirklich gut gelungen. Auch die gemeinsame Arbeit zur Auswahl eines Logos für die folgenden Erasmus – Treffen fand in einer guten und konstruktiven Atmosphäre statt.

Die Schülerinnen und Schüler waren sehr begeistert von der offenen und gastfreundlichen Art der rumänischen Gäste und nutzten nach Möglichkeit jede freie Minute, um sich mit ihnen zu treffen. Leider besitzt die altehrwürdige Gastschule keine Mensa und nicht einmal eine Schulküche, so dass unsere Schülerinnen und Schüler sich in vielen kleinen Lokalen mit den rumänischen Schülerinnen und Schülern und den anderen Gästen mal geplant, mal zufällig begegnen konnten, ebenfalls waren der nahegelegene Weihnachtsmarkt und ein üppiges Einkaufszentrum häufige Orte der Begegnung für die bunt zusammengewürfelte Schülergruppe.

Wir Hamburger freuten uns über die selbständige und doch verantwortungsvolle Freizeitgestaltung unserer Schülerinnen und Schüler, die uns selbst viel Freizeit und Gespräche mit den ausländischen Kolleginnen und Kollegen ermöglichte. Zugleich war es immer möglich, sich (per Handy) rasch zu besprechen und zu treffen, wenn die Schülerinnen und Schüler oder wir Lehrer ein Bedürfnis dazu äußerten.

Weitere besondere Eindrücke

In der Innenstadt kontrastierten die historischen Kirchen, Klöster, Museen, Bibliotheken und der gleißende Trubel des Weihnachtsmarkts heftig miteinander. Bemerkenswert fanden wir auch, dass trotz schwieriger Verkehrsführung die Autofahrer den Grundsatz: „Fußgänger haben Vorfahrt“ offenbar klaglos verinnerlicht hatten.

Fazit

Insgesamt war es für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine lohnende Begegnung, die uns viele neue Erfahrungen und schöne Begegnungen beschert hat. Wichtig scheint uns, dass die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler ihre Erfahrungen in die Schülerschaft „streuen“ mögen und dass sie an die nächsten Erasmus – Reisenden ihre Erfahrungen weitergeben sollen, damit eine zusammenhängende Stafette (Modena, Szarkad, Hamburg, Patras) auf die vorhergehenden Erfahrungen aufbauen kann. Ende September 2020 werden wir an der Stadtteilschule Poppenbüttel Gastgeber sein.